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Aus Minden in die Fliesenwelt

Das Familienunternehmen Topgres stattet die großen Handelsketten aus

Das Mindener Unternehmen Topgres ist fest in Familienhand. Dazu zählen Vater Harald Oevermann (von links) sowie Tochter Zoé und Sohn Alexander Oevermann. MT-Foto: Thomas Lieske

Das Mindener Unternehmen Topgres ist fest in Familienhand. Dazu zählen Vater Harald Oevermann (von links) sowie Tochter Zoé und Sohn Alexander Oevermann. MT-Foto: Thomas Lieske

„Das Familienunternehmen Topgres stattet die großen Handelsketten aus“, so titelte am 16.03. das Mindener Tagblatt den Artikel über Topgres und die Unternehmerfamilie Oevermann. Wenn man das so hört, würde man nicht damit rechnen, denn der Bürokomplex der Firma liegt in Dützen in zweiter Reihe. Doch dass Topgres auf dem Fliesenmarkt locker mit den großen Konkurrenten mitspielen kann, wird jedem klar, der sich mit Familie Oevermann unterhält. Denn neben Vater Harald Oevermann gehören auch die Nachfolger-Generation mit Tochter Zoé und Sohn Alexander zum Stamm des Fliesenunternehmens, welches bereits 2002 als eine Art Start-Up an den Markt ging. Noch heute würde Harald Oevermann der Bezeichnung „Start-Up“ zustimmen, obwohl das Unternehmen sich mittlerweile durch „zwei komplett konträr zueinander verlaufende Standbeine“ auszeichnet. Zum einen steht Topgres für die massentaugliche, einheitliche Fliesenlösung für Großkunden, aber anderseits stechen sie auch durch individuelle Maßanfertigungen heraus, die besonders in Hotelbars, kleinere Bäckereien, Ladenzeilen oder Seniorenzentren zur Geltung kommen. Für Harald Oevermann macht genau dieser Kontrast den ganz besonderen Reiz aus.

 

Verschiedene Handelsketten als Großkunden

Das Mindener Tageblatt berichtet zudem auch über die gutlaufenden Geschäftsbeziehungen: „Viele große Player, die mittlerweile längst in ganz Europa aktiv sind“, gehören zu den Kunden des Familienunternehmens. Unter diese Zusammenfassung fällt neben Unternehmen wie EDEKA, Rossmann, Lidl und New Yorker auch die komplette Rewe-Gruppe, inklusive des Markts vor Ort in Minden. Die passend designten Fliesen, die „in Zusammenarbeit mit namenhaften Herstellern produziert werden“, kommen auf den großen Geschäftsflächen exzellent zur Geltung und stehen für eine hohe Qualität.

Dabei greift das Mindener Familienunternehmen auf eine lange andauernde Geschäftsbeziehung zurück. Denn vor Gründung des Start-Ups im Jahre 2002 war Harald Oevermann als Immobilien-Projektentwickler tätig. „Oft waren fehlende Materialien oder lange Lieferzeiten das Problem“, erzählt der 59-Jährige. Da ihn diese Probleme zunehmend unzufrieden stimmten, kam er auf die Idee, diesen Produktionsschritt mithilfe eines Freundes aus der Keramikbranche selbst in die Hand zu nehmen. Zusammen reifte die Vision eines Komplettprogramms, welches über die Zusammenarbeit mit Architekten über die Designs der Fliesen hinausgeht. Denn bei Bedarf werden passende Handwerker direkt eingebunden und das benötigte Material für die verschiedensten Projekte ist in mehreren großen Lagern verfügbar. Eines dieser Lager liegt in Vlotho, andere in Wien, Ulm, oder Großbritannien. Teilweise ist Topgres auch in Dubai und auf dem Balkan vertreten. „So kommt alles aus einer Hand“, fasst Harald Oevermann seine Idee zusammen.

 

Das Familienunternehmen der Oevermanns

Im Unternehmen der Familie Oevermann sind mittlerweile über 65 Mitarbeiter*innen angestellt. Zoé Oevermann ergänzt aber, dass nicht jeder etwas mit Fliesen macht. „Wir haben eine eigene Marketingagentur und einen Dienstleister für die Lagerlogistik.“, führt die 29-jährige weiter aus. Sie und ihr Bruder Alexander (32) gehören schon längst zum festen Team der Unternehmensführung und haben die Aufgaben zusammen mit ihrem Vater aufgeteilt. Doch das Mindener Tageblatt fasst es passend zusammen, denn „wie es [so] in einem typischen Familienunternehmen ist: Jeder macht auch mal alles“.

Für Vater Harald Oevermann ist die tägliche Arbeit auch nach 20 Jahren noch immer etwas ganz Besonderes, gerade wegen dem Reiz durch verschiedene Projekte. Auch deswegen ist er froh darüber, dass seine beiden Kinder das Unternehmen in der Zukunft weiterführen und seine Idee weiterlebt.

Topgres exklusive Fliesen, Bild von Koy + Winkel Fotografie, Berlin

Auch das Keramikdesign dieser Bar hat das Mindener Unternehmen Topgres gestaltet. Foto: koy + winkel – © marc winkel 2018 / www.koy-winkel.de

Topgres exklusive Fliesen, Bild von Koy + Winkel Fotografie, Berlin

Auch das Keramikdesign dieser Bar hat das Mindener Unternehmen Topgres gestaltet. Foto: koy + winkel – © marc winkel 2018 / www.koy-winkel.de

Individuelle Designs für Jedermann

Im gesamten Bundesgebiet und teils auch darüber hinaus findet das Familienunternehmen der Oevermanns neben passenden Fliesenlösungen für Großkunden gleichzeitig auch individuelle Fliesen für Einzelkunden. Dabei ist kein Design wie das andere. Besonders ein Auftrag in München ist Alexander Oevermann dabei im Gedächtnis geblieben, als ein Bar-Restaurant seinen historischen Gebäude-Charakter von 1910 mit moderneren Elementen kombinieren wollte. Für dieses Vorhaben und die Bar aus Messing wurde aber noch die passende Keramikfliese gesucht. Es sollte etwas Maritimes sein, in einem Blau- oder Türkiston. Entstanden ist eine Fliese in der Optik einer Fischschuppe.“ Die gewölbte Oberfläche hat so den Eindruck einer handgemachten Fliese ergeben, die eben nicht zu einer gewöhnlichen Massenproduktion von der Stange gehört. Darüber hinaus sind die Fliesen sogar noch in verschiedenen Türkis- und Blautönen in sich abgestuft. „Dank der guten Zusammenarbeit mit unseren Produzenten ist es auch möglich, solche ganz individuellen Prägungen auf die Fliesen zu bringen“, freut sich Alexander Oevermann über das erfolgreiche Projekt.

Vater Harald ergänzt: „Die Ideen entwickeln wir zusammen mit den Auftraggebern, den Ladenbauern und unserem Team. Wir versuchen, möglichst flexibel auf die Wünsche der Kunden einzugehen“. Dabei betont er auch, dass ihm alle Aufträge wichtig sind und er nicht nach Unternehmensgröße unterscheidet. Sowohl den kleinen Bäcker um die Ecke, als auch den großen, neuen Supermarkt in Hamburg möchte er stets zufriedenstellen und zum optimalen Fliesendesign verhelfen. Dem Mindener Tageblatt erzählt er, dass dies besonders gut klappe, „weil das Team des Familienunternehmens im Durchschnitt ziemlich jung sei.“ Das Durchschnittsalter beträgt 35 Jahre und Harald (59) scherzt, dass ihn das selbst jung halte. Auch deswegen schafft er es immer wieder, neue Ideen und Design-Trends ins Unternehmen einzubringen und Abläufe moderner zu gestalten. So überrascht er auch immer wieder Alexander und Zoé und gibt zu: „Ja, hin und wieder ist das ganz schön viel für das Team. Aber die ziehen alle mit. […] Und sie bringen selbst viele Ideen mit. Das ist großartig.“

Gastronomie Fliesen: Fischschuppen Fliesen

Die Bar in München hat Topgres mit Fliesen in Fischschuppen-Optik ausgestattet. Foto: Stefan Randlkofer – © (c)2015 Stefan Randlkofer

Gastronomie Fliesen: Fischschuppen Fliesen

Die Bar in München hat Topgres mit Fliesen in Fischschuppen-Optik ausgestattet. Foto: Stefan Randlkofer – © (c)2015 Stefan Randlkofer

Modernität und Tradition

Doch neben innovativen, neuen Ideen setzt Familie Oevermann auch auf bewährte, klassische Dinge. „Wir bilden noch in einem Meisterberuf aus. Das ist etwas ganz Traditionelles und sichert uns unseren Qualitätsanspruch an unsere Arbeit“, erklärt Zoé Oevermann den Hintergedanken dabei. Denn den Nachwuchs, den es so auf dem Arbeitsmarkt kaum noch gibt, kann somit direkt früh ins Unternehmen eingliedern. Gerade im Januar 2022 wurden wieder zwei Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung übernommen. Die Azubis tragen bei uns von Anfang an sehr viel Verantwortung“, ergänzt Alexander. „Jeder soll in allen Geschäftsbereichen in Entscheidungen mit einbezogen werden“. Aus diesem Grund herrscht bei Topgres auch nach 20 Jahren noch immer eine Art Start-Up-Kultur. Darüber hinaus sind alle im Familienunternehmen per Du, die Sie-Anrede gibt es nicht. Nicht einmal zwischen den Chefs und Auszubildenden.

Abschließend wirft das Mindener Tageblatt auch noch ein Blick auf die unternehmerische Zukunft der Familie Oevermann. Denn Vater Harald ist bereits in weitere Geschäftsfelder eingestiegen; zusammen mit anderen Familienmitgliedern. Besonders im Bereich der Solaranlagen wird derzeit das Personal aufgestockt um dem Aufkommen gerecht zu werden, da es aktuell „viele, viele Anfragen“ gebe. Sein neues Großprojekt treibt Harald mit großem Spaß voran, denn sich auf den laufenden Geschäften auszuruhen, ist für ihn keine Option. „Das ist […] nicht meine Art.“, lächelt Harald.

Auch deshalb stehen die Zeichen bei Topgres und dem neuen Oevermann-Projekt im Bereich der Photovoltaikanlagen weiterhin auf Wachstum.